Para-Bogenschießen: Geschichte, Regeln und Klassifikationen

Para-Bogenschießen ist eine faszinierende Sportart, die eng mit der Entstehung der Paralympischen Bewegung verbunden ist. Ursprünglich als Rehabilitationsmaßnahme für verletzte Soldaten entwickelt, hat sich Para-Bogenschießen zu einer festen Disziplin bei den Paralympischen Spielen etabliert. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte, die Regeln und die Klassifikationen des Para-Bogenschießens.

Geschichte des Para-Bogenschießens

Die Ursprünge des Para-Bogenschießens reichen bis in die 1940er Jahre zurück, als Dr. Ludwig Guttmann im Stoke Mandeville Hospital Bogenschießen als Teil des Rehabilitationsprogramms für verletzte Kriegsveteranen einführte. 1948 organisierte Dr. Guttmann das erste Bogenschießturnier für seine Patienten, und 1952 nahm erstmals ein internationales Team an diesem Wettkampf teil. Para-Bogenschießen war bei den ersten Paralympischen Spielen 1960 in Rom dabei und ist seitdem fester Bestandteil des Programms.

Teilnahmevoraussetzungen und Wettbewerbe

Para-Bogenschießen steht Männern und Frauen mit verschiedenen körperlichen Behinderungen offen. Die Athleten können entweder stehend oder im Rollstuhl antreten, und die Wettbewerbe umfassen sowohl Recurve- als auch Compoundbögen. Es gibt zudem gemischte Teamwettbewerbe.

Klassifikationen im Para-Bogenschießen

Bei den Paralympischen Spielen gibt es zwei Hauptkategorien für Para-Bogenschützen:

  1. W1-Kategorie: Diese Kategorie richtet sich an Athleten im Rollstuhl, die Einschränkungen in der Muskelkraft, der Koordination oder im Bewegungsumfang der Arme haben. Die Bögen dürfen ein Zuggewicht von maximal 45 Pfund haben und keine vergrößernden Visiere verwenden.
  2. Open-Kategorie: Athleten in dieser Kategorie können im Rollstuhl, stehend oder auf einem Hocker antreten. Sie haben entweder stark eingeschränkte Beweglichkeit im Rumpf und in den Gliedmaßen, während die Armfunktion normal bleibt, oder sie haben Probleme mit dem Gleichgewicht.

Wettkampfablauf

Der Wettkampf beginnt mit einer Qualifikationsrunde, in der die Bogenschützen 72 Pfeile schießen, aufgeteilt in 12 Durchgänge mit jeweils sechs Pfeilen. Die Distanzen betragen 50 Meter oder 70 Meter. Jeder Schütze hat vier Minuten Zeit, um seine sechs Pfeile abzufeuern. Nach der Qualifikationsrunde folgen die Ausscheidungsrunden, in denen die Athleten in fünf Durchgängen mit jeweils drei Pfeilen gegeneinander antreten.

Zulässige Beeinträchtigungen

Teilnahmeberechtigt sind Athleten mit verschiedenen körperlichen Beeinträchtigungen, einschließlich Paraplegie, Tetraplegie, Amputationen und Zerebralparese. Diese Vielfalt ermöglicht es einer breiten Gruppe von Sportlern, an Para-Bogenschießen teilzunehmen und ihr Können unter Beweis zu stellen.

Fazit

Para-Bogenschießen ist nicht nur ein spannender und herausfordernder Sport, sondern auch ein Symbol für Inklusion und die Überwindung von Barrieren. Mit seiner langen Geschichte und den klar definierten Regeln und Klassifikationen bietet es Athleten mit körperlichen Behinderungen eine Plattform, um ihr Talent auf höchstem Niveau zu zeigen.

FAQs:

  1. Was ist Para-Bogenschießen?
    Para-Bogenschießen ist eine Sportart für Menschen mit körperlichen Behinderungen, die sowohl im Stehen als auch im Rollstuhl ausgeübt werden kann. Es umfasst Wettbewerbe mit Recurve- und Compoundbögen.
  2. Wie begann Para-Bogenschießen?
    Para-Bogenschießen wurde in den 1940er Jahren von Dr. Ludwig Guttmann im Stoke Mandeville Hospital als Rehabilitationsmaßnahme für verletzte Veteranen eingeführt. Es war bei den ersten Paralympischen Spielen 1960 in Rom vertreten und ist seitdem Teil des Programms.
  3. Wer kann an Para-Bogenschießen teilnehmen?
    Männer und Frauen mit physischen Behinderungen, einschließlich Paraplegie, Tetraplegie, Amputationen und Zerebralparese, können teilnehmen. Die Klassifikation erfolgt in zwei Hauptkategorien: W1 und Open.
  4. Was sind die Hauptkategorien im Para-Bogenschießen?
    Die Kategorien sind W1, für Rollstuhlfahrer mit eingeschränkter Muskelkraft oder Koordination, und Open, für Sportler mit eingeschränkter Beweglichkeit oder Balance, die im Rollstuhl, stehend oder auf einem Hocker antreten können.
  5. Wie läuft ein Wettbewerb im Para-Bogenschießen ab?
    Der Wettbewerb beginnt mit einer Qualifikationsrunde, in der 72 Pfeile geschossen werden. Anschließend treten die Athleten in Ausscheidungsrunden gegeneinander an, die aus fünf Durchgängen mit jeweils drei Pfeilen bestehen.

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